Vor kurzem hat unser Geschäftsführer Dr. Fritz Höllerer beim ersten Diagnosia Insights Event über die Bedeutung von Live Streams als digitale Alternative zum Kongress gesprochen.

Wir möchten Ihnen hier in 4 Schritten die Vorteile und Herausforderungen dieses Formats aufzeigen und geben Tipps für die erfolgreiche Umsetzung Ihres nächsten Live Streams.

1. Was wird gestreamt?

Bei der Begriffsdefinition eines Live Streams herrscht oft Unsicherheit. Grundsätzlich kann praktisch jedes Video, das aufgezeichnet wird, auch gestreamt werden. Es handelt sich hier also primär um die technische Umsetzung und nicht um das Content-Format an sich. Ein Beispiel: Sie veranstalten einen Kongress für Ärzte und zeichnen die einzelnen Vorträge als Video auf. Mit etwas zusätzlichem technischen Aufwand können Sie die Vorträge auch gleich via Live Stream in andere Standorte oder Länder übertragen.

Oder aber Sie zeichnen ein Webinar mit einem anerkannten KOL auf und möchten dieses nicht nur im Nachhinein On Demand zur Verfügung stellen, sondern den Zusehern die Möglichkeit geben, zeitgleich teilzunehmen. Diese können sich live einbringen und zum Beispiel Fragen an den Referenten stellen.

Wie erwähnt kann praktisch jedes Video-Format auch gestreamt werden. Hier ein Überblick über häufige Anwendungen in der Praxis:

  • Ad Boards
  • Kongresse
  • Stand Alone Meetings
  • Interne Veranstaltungen
  • Webinare

2. Warum wird gestreamt?

Die Gründe für einen Live Stream können vielfältig sein. Bevor Sie einen Live Stream planen, sollten Sie evaluieren, welches Ziel Sie mit dem Stream verfolgen möchten. Haben Sie vielleicht vor, neue Kunden zu erreichen und Ihre Reichweite über die bekannten KOLs hinaus zu erweitern? Oder möchten Sie die Internationalität einer Veranstaltung hervorheben, indem Sie die Vorträge und Diskussionen in andere Länder übertragen? Gerade wenn es um das Thema Kongress geht, ist oft auch Kosteneffizienz gefragt. Anstatt alle internationalen Teilnehmer einzuladen, können kleine lokale Veranstaltungen organisiert und der Live Stream vor Ort gemeinsam angesehen werden.

Häufig spielt auch das Ego der Speaker eine Rolle, wenn es um die Entscheidung für einen Live Stream geht. Durch eine Übertragung in andere Länder wird die Reichweite der Inhalte des Vortrags deutlich erhört.

Zu guter Letzt sollten Sie auch den Service-Gedanken nicht außen vor lassen. In manchen Ländern, wie zum Beispiel der Slowakei, müssen Ärzte einen Selbstbehalt zahlen, wenn Sie zu einer Veranstaltung einer Pharmafirma gehen. Hier einen Live Stream anzubieten, verringert die Kosten für den Arzt und bietet ihm einen zusätzlichen Service.

3. Wie wird gestreamt?

Mit der technischen Organisation eines Live Streams am Tag und Ort der Veranstaltung ist erst die halbe Arbeit getan. Am besten überlegen Sie sich bereits im Vorfeld, wie Ihre Teilnehmer den Live Stream konsumieren sollen. Möchten Sie Single- oder Group-Access oder vielleicht beides bieten?

Live Stream mit Single-Access

Single-Access bedeutet, dass jeder Teilnehmer einen Link zum Live Stream bekommt und diesen dann individuell ansieht. Sinnvoll ist das vor allem bei einer großen Zielgruppe. Dennoch sollten Sie immer beachten, dass der Anreiz einen solchen Stream anzusehen, besonders hoch sein sollte. Nicht jeder möchte sich in seiner Freizeit stundenlang alleine vor dem Bildschirm wiederfinden. Überlegen Sie also bereits vorab, wie Sie Zuseher im Live Stream miteinbeziehen können. Eine Möglichkeit wäre beispielsweise die Aufforderung über ein interaktives Tool Fragen zu stellen oder an kurzen Umfragen teilzunehmen.

Eine Herausforderung bei dieser Variante ist oftmals die Registrierung. Hier sollte darauf geachtet werden, diese so einfach wie möglich zu halten. Je komplizierter die Registrierung, desto niedriger die Anmelderate.

Live Stream mit Group-Access

Für den Group-Access kommen mehrere Teilnehmer zusammen, um gemeinsam den Live Stream anzusehen. Oftmals handelt es sich hier um lokale Veranstaltungen, die von der Pharmafirma organisiert werden. Der Vorteil ist hier, dass ein gewisser persönlicher Austausch unter den Beteiligten möglich ist. Vor allem im Rahmen von kleineren Zielgruppen und spezifischen Fachbereichen kann hier ein Mehrwert erzielt werden.

Die Herausforderung besteht beim Group-Access in der technischen Vorbereitung. Hier muss vorab alles getestet werden und eine stabile Internetverbindung sowie genügend technisches Equipment garantiert werden. Die Kosten sind hier oft höher, allerdings sind das auch die Erfolgschancen.

4. Wann wird gestreamt?

Der Erfolg eines Live Streams steht und fällt mit der Auswahl der richtigen Uhrzeit. Während bei einem größeren Kongress die Einflussmöglichkeiten eher gering sind, sieht es bei lokalen Veranstaltungen, Stand Alone Meetings oder Webinaren ganz anders aus. Hier sollten Sie sich genügend Zeit nehmen und genau analysieren, wann und wo Sie Ihre Zielgruppe erreichen möchten.

Hier lassen sich große Unterschiede zwischen den einzelnen Fachrichtungen feststellen. Auch die Tatsache, ob ein Arzt vorwiegend im Krankenhaus oder in der eigenen Ordination arbeitet, ist ausschlaggebend.

Wenn Sie diese vier Fragen für sich beantworten und mit einem durchdachten Konzept in die Planung gehen, dann steht dem Erfolg Ihres Live Streams nicht mehr viel im Weg.

 


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